Innenraum einer Moschee 1902
Aktie
Oben links signiert L. Deutsch Paris 1902
Innenraum einer Moschee 1902
Öl auf Leinwand/ huille sur toile
25,625 x 20,375 Zoll (65,2 x 51,8 cm)
Künstler durften in Moscheen nicht malen und mussten sich beim Besuch solcher heiligen Stätten auf ihre Eindrücke verlassen. Deutsch hat die meditative, einsame Stimmung der einzelnen Gläubigen eingefangen.
In Morning Prayer gibt es einige kompositorische Ähnlichkeiten mit seinen früheren Gemälden von Palastwächtern. Die offensichtlichen und ausdrucksstarken Schwerpunkte wie die roten türkischen Babouches, der nordwestliche Perserteppich aus dem 19. Jahrhundert, die syrische Lampe und die mit Perlmutt eingelegten Kursi sind allesamt archetypische Elemente von Deutschs Malerei. Darüber hinaus ist die Gegenüberstellung der weinroten Schärpe gegen das kadmiumrot gestreifte Seidengewand (aba) der stehenden Figur, die sich vor seinem strahlend weißen Turban abhebt, meisterhaft gegen die massive Größe der ptlomäischen Granitsäule ausbalanciert. Neben der betenden Figur in kunstvollem Kostüm ist ein weiterer Mann in sehr demütiger Kleidung zu sehen, der an der Seite meditiert. Das Fehlen einer räumlichen Hierarchie sowie einer religiösen Zeremonie, der alle Mitglieder gleichzeitig folgen, entspricht der wesentlichen Funktion einer Moschee als Zufluchtsort für das Gemeinschaftsgebet. Quelle M. Haja und G. Wimmer, Les Orientalistes des Ecoles Allemande et Autrichienne, Paris, 2000, p. 200 und Christies New York 2001 p. 40